Die untere Kartäuserstrasse 

  Auch wenn heute auf den ersten Blick wenig darauf hindeutet, so gehört auch der Bereich der unteren Kartäuserstrasse - insbesondere der Teil des heutigen Schwabentorplatzes - zu den ältesten Teilen Freiburgs: Hier stand die in der Forschung umstrittene "Grafenenmühle", die Lohmühle der Gerberzunft und hier waren vor allem im 18. Jahrhundert die Edelsteinschleifereien angesiedelt. Seit Jahrhunderten wird von hier aus das Wasser für die "Bächle" aus dem Gewerbebach abgezweigt. Das ist der eine Teil.
Die Mitte des 19. Jahrhunderts brachte diesem Teil der Stadt jedoch auch eine bis dahin in Freiburg nicht gekannte Industrialisierungseuphorie: Angefangen bei der Pappendeckelfabrik Strom über die Seidenfabrik von Carl Mez bis hin zur Papierfabrik des Ferdinand Flinsch, der die alte Papiermühle aufgekauft hatte, wurden hier mehrere tausend Arbeiterinnen und Arbeiter beschäftigt. Mit der eher für Süddeutschland charakteristischen Mischung aus Expansion und Arbeiterfürsorge wurden hier Arbeiterwohnungen und -heime errichtet, Gärten, Reben und eine Kuhherde bereitgestellt. Hier wurde in Freiburg der erste produktive elektrische Strom erzeugt und von hier ist der erste Freiburger Umweltskandal überliefert.
  Augustiner Weg Schlossberg-Reben Rheintacho Seidenfabrik Mez Bächle-Ausgang Villa Mez/Ziegenbein SWR Villa Ziegenbein